Amazon = Supermarkt?

René René am 29. Januar 2009 in Allgemein

Ich habe mich in letzter Zeit häufiger gefragt, warum bei Amazon der Cursor nicht automatisch in das Suchfeld platziert wird. So, wie es bei Google, Online-Banking und seit letzter Woche sogar Youtube zum guten Ton in Sachen Usability gehört.

“Verdammt, das würde doch die Benutzbarkeit für mich erheblich erhöhen und für die Leute, die ohnehin klicken wollen keinen Unterschied machen!”, dachte ich. Doch das dachte der Engineer in mir ;-)

Vor kurzem sah ich eine Dokumentation über den Aufbau amerikanischer Supermärkte: Sie sind wie Casinos, also wie Labyrinthe, aufgebaut: Viele T-Kreuzungen mit Sonderangeboten, die alltäglichen Besorgungen ganz hinten im Laden bzw. unten im Regal. Alles Maßnahmen, die dazu dienen, den Kunden mit der Nase auf Angebote zu stoßen, die er kaufen soll. Und das unabhängig davon, ob er nur 3 Tüten Milch haben wollte – ihm werden bei seinen geplanten, alltäglichen Besuchen jede Menge Gelegenheiten zum spontanen Einkauf quasi aufgezwungen.

Und dann traf es mich!

Amazons personalisierte Startseite ist da ja nicht anders: Ich will ein Buch für die Uni bestellen, doch bevor ich den Mauszeiger zum Textfeld bewegt und geklickt habe, entdecke ich, dass die fünfte Staffel meiner Lieblingsserie auf deutsch veröffentlicht wurde, und schwupp – ist sie in meinem Einkaufswagen.

Und ich? Ich bummel noch ein bisschen durch den Supermarkt, vielleicht finde ich ja irgendeine Kleinigkeit. Nur das Buch für die Uni vergesse ich zum Schluss.

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