Das WePad präsentiert sich II

Jonas Jonas am 30. April 2010 in Allgemein | Tags , ,

Ein paar meiner Gedanken zu der neuen Vorstellung des WePads, die René gerade angesprochen hat:

We vs. i?

Natürlich ist die erste Reaktion auf die Präsentation des WePads ein direkter Vergleich zum (Konkurrenz-)Produkt aus dem Hause Apple, aber ich stimme René zu, dass diese häufigen Seitenhiebe von Helmut Hoffer Von Ankershoffen eher peinlich sind.

Aus unzähligen Foren, (Blog-)Kommentaren und Bier-Gesprächen kennen wir alle das ewige Betriebssystem-Bashing – und wir alle wissen wie sinnlos das Ganze ist. iPad und WePad sprechen vollkommen andere Zielgruppen an, genauso wie ein Telefon mit iPhone OS oder Android. Nicht jeder will beliebiges Zubehör an seinen digitalen Begleiter anschließen können, und andere hingegen wollen die volle Kontrolle über ihr Gerät und Software haben.

Reaktionszeit

Aus den Videos vom iPad und meinen Erfahrungen mit meinem iPhone denke ich, dass die wichtigste Funktionalität eines Touch-Gerätes die zuverlässige Bedienung ist. Da es an haptischem Feedback fehlt, muss das Gerät extrem schnell und flüssig reagieren. Mein iPhone tut dies, aber auf dem Video ist mehrfach zu sehen, wie die Anzeige ruckelt oder der Benutzer sogar mehrere Augenblicke warten muss, bis das Gerät optisch reagiert.

Solange man als Benutzer eine Unsicherheit verspürt, ob die Eingabe angenommen wurde, solange kann man ein rein berührungssensitives Gerät nicht getrost verwenden. Schon bei einem klassischen PC kenne ich das von mir selbst: Startet man ein Programm und gibt es nicht irgendeine optische Anzeige, dass die Anwendung geladen wird, dann klickt man nochmal, und nochmal,… Ergebnis sind 3 geöffnete Instanzen des Browsers.

Spicken?

Das iPad ist bis dato der einzige erfolgreiche Tablett-PC auf dem Markt. Da sollte man nicht bei jeder einzelnen Funktion seines eigenen Produktes betonen, dass dies die Konkurrenz nicht unterstützt, sondern sich dort von den richtigen Ideen inspirieren lassen und weiterdenken.

Ich habe nach dem Video sogar den Eindruck, dass beim WePad bewusst Funktionen implementiert worden sind, die das iPad nicht enthält. Vielleicht hätte man bei der ein oder anderen dieser Funktionen erstmal darüber nachdenken sollen, ob die Auslassung und die damit verbundene Reduzierung der Komplexität nicht besser ist.

In 10 Jahren

Es bleibt spannend abzuwarten wie sich mobile Computer in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Apple hatte schon mit dem iPhone eine steile Vorlage gemacht und nun mit dem iPad nachgezogen. Konkurrenz beschleunigt die Entwicklung und daher freue ich mich über die Einführung des WePads. Meiner Meinung nach ist es sicher, dass das WePad eine Menge Nachfolger und Nachahmer bekommen wird.

Das WePad präsentiert sich

René René am 30. April 2010 in Allgemein | Tags , ,

Nach dem Debakel bei der ersten, öffentlichen Produktpräsentation stellt Helmut Hoffer Von Ankershoffen sein WePad in diesem Video der Internetöffentlichkeit vor:

Hier gibt es noch Part 2.

Ein paar Gedanken dazu:

  • Es ist etwas peinlich, wie der Herr CEO die ganze Zeit in Richtung Apple basht.
  • Wie ein eifersüchtiger Schuljunge wird da erklärt, dass das “Multitasking” im nächsten iPhone OS gar kein Multitasking ist. Who cares?
  • Insbesondere bei Punkten, die vom iPad per se nicht abgedeckt werden (Musik vom USB-Stick abspielen – das ist, als würde ein Geländewagenhersteller sein Auto am Berg mit einem Lotus GT vergleichen – die Stärken und Schwächen liegen einfach in verschiedenen Bereichen).
  • Diese Seitennavigation, die ja so innovativ sein soll und dafür sorgt, dass man “das Gerät nicht aus der Hand legen muss” (im Gegensatz zum, wie könnte es anders sein, iPad), mag mich in dem Video nicht überzeugen. Ich glaube nicht, dass ich ein Pad (Ei oder We) die ganze Zeit wie ein Lenkrad halten möchte. Das ganze “Per touch durchs Internet surfen”-Erlebnis basiert für mich darauf, dass ich die Seite “anfassen” kann.
  • Der Touchscreen scheint nicht so gut anzusprechen. Es ist gibt in den 20 Minuten Video-Material zahlreiche Stellen, an denen Herr von Ankershoffen bspw. 5mal auf den YouTube-Play-Button drücken muss, bis der “Klick” wirklich ankommt (und das liegt nicht an Flash, am Ende des zweiten Videos versucht er das drunterliegende Linux zu bedienen und scheitert ebenfalls fast).

Abschließend folgender Gedanke:
Scheinbar hat man sich beim WePad darauf konzentriert, auf dem Papier besser als Apple sein zu müssen. Das halte ich für einen gefährlichen Ansatz, der schnell auf Kosten des Gesamterlebnisses geht. Aber: Es ist völlig egal, was ich und alle anderen darüber schreiben: Sowohl das iPad als auch das WePad müssen erst noch am deutschen Markt eingeführt werden und schließlich im Alltag und in der Konsumentengunst bestehen.

Denn der Konsument wird über den Erfolg oder Misserfolg beider Produkte entscheiden.