Jetzt neu: Skills wichtiger als Bullshit-Bingo

René René am 25. Februar 2009 in Allgemein | Tags

Als 12-jähriger wollte ich immer Spieleprogrammierer werden, das war mein großer Traum. Zum Glück hatte ich damals schon erste Erfahrungen mit GW-BASIC gemacht und schrieb ASCII-Varianten von R-Type oder Zelda auf meinem 386er.

Als ich mich zwei, drei Jahre später im Netz auf die Suche nach Gleichgesinnten machte, fiel mir schnell auf, dass entsprechende Foren viele Anfragen wie diese enthielten:

Ich kann nicht coden, hab aber eine Super-Idee für ein Game! Wer programmiert es mir?

Gute fünfzehn Jahre später (ich bin tatsächlich Spieleprogrammierer geworden) treibe ich mich in Startup-Blogs rum. Und - Déjà-vu – hier scheint es sich ähnlich zu verhalten. Auch hier werden Programmierer von vielen selbsterklärten “Gründern” und “Machern” als notwendiges Übel und als Handlanger wahrgenommen. Man scheint sie zu brauchen, damit der “Schnell im Sitzen von zuhause aus reich werden”-Traum™ noch wahr werden kann.

Führ’ mich zum Schotter!

Das Problem: Nerds kosten Geld. Gute Nerds sogar etwas mehr. Und Geld ist im Moment knapp.

Denn egal, was sich die Web2.0-Community immer wieder einredet: Eine Idee allein ist gar nichts wert. Und es ist vollkommen richtig, wenn man ohne funktionierenden Prototypen und solides Geschäftsmodell kein Venture-Kapitel mehr zum verbrennen kriegt.

“Unser innovatives Business-Model wird mithilfe vertikaler Integration Skaleneffekte generieren, die uns in unserer Branche einen USP verschaffen und damit die effiziente …”

Man sollte als Gründer einer Unternehmung also vielleicht ein paar Fähigkeiten mit einbringen, und nicht nur den großen Visionär geben. Das können bspw. HTML-Kenntnisse sein, dann bräuchte man in der Minimalkonfiguration nur noch einen Programmierer, um einen Prototypen zu bauen.

Es wird immer große Projekte geben, die eine entsprechende Kapitalausstattung benötigen, um zu funktionieren. Aber ich würde behaupten, dass das eine oder andere Web-Projekt auch mit einem Bruchteil des teils verbrannten Kapitals hätte realisiert werden können und mit einem vernünftigen Ertragsmodell zudem überlebt hätte.

“Wir finanzieren uns dann nach Erreichen der kritischen Masse über Werbung, die jemand vermarkten wird, den wir dann noch einstellen werden.”

Die Kompetenz des Gründer-Teams wird immer wichtiger, grade in der Krise. Nicht umsonst sprechen amerikanische VCs hier von “your company’s DNA“. Kleine Teams profitieren von ihrer Flexibilität und erhalten häufiger Chancen. Leute, die mit viel heißer Luft Millionen einsammeln wollen, werden es schwerer haben.

Eloquenz wird immer ein wichtiger Faktor in der Geschäftswelt sein, aber für Web-Startups sind in den frühen Phasen die tatsächlichen Begebenheiten wichtiger: Es geht nicht um Powerpoint, es geht ums Programmieren. People-Skills sind wichtig, aber HTML zu können ist in den ersten Wochen mehr wert. Große Pläne sind schön, aber ein günstiges Setup und ein solider Cash-Flow sind überlebenswichtig.

2 Kommentare zu “Jetzt neu: Skills wichtiger als Bullshit-Bingo”

  1. DRIVER

    29.10.2014
    02:56

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