Eyeballs != Money

René René am 22. März 2010 in Allgemein | Tags ,

Im Grunde ist das mit dem Geld verdienen auch im Internet keine Zauberei: Man braucht ein vernünftiges Erlösmodell. Punkt. Die fancy pastell-farbene Welt des Web 2.0 setzt nicht die Grundregeln des Wirtschaftens ausser Kraft. Auf dem Papier war mir das auch vor meiner Auszeit klar, aber mittlerweile kann ich einfach gar nicht mehr nachvollziehen, wieso manche Unternehmungen ohne Aussicht auf Rendite gegründet werden.

Da gibt es so Projekte à la woobby wo jegliches Monetarisierungspotential fehlt, oder wie yigg deren Existenzberechtigung als Unternehmung ich einfach nicht nachvollziehen kann (als privates Fun-Projekt wäre das was anderes, Projekte wie rivva sind extrem cool). Diese Mentalität “Wir machen/kopieren jetzt mal was total sinnfreies/spökesmäßiges und dann gucken wir, ob damit Geld zu verdienen ist oder Google uns kauft” ist doch echt nicht nachvollziehbar. Gäbe es das ganze Konzept vom leicht verbrennbaren Venture-Capital nicht, hätten auch solche Irrwitzideen am Markt kaum eine Chance. Aber durch die aberwitzige Aussicht, vielleicht doch die Web-2.0-Lotterie zu gewinnen wie OSN mit verwandt.de, werden immer weiter nutzlose Portale aus dem Boden gestampft, die auf reine Reichweite zielen (nennt man übrigens Penetrationsstrategie – Uni muss ja für irgendwas gut sein ^^).

Und auch die großen tumblr, twitter, nicht zuletzt “sogar” facebook haben noch keinen Weg gefunden, ihren social graph vernünftig zu monetarisieren. Und dabei bin ich überzeugt davon, dass es anders geht – auch in Copycat-Germany – und Firmen wie mymuesli oder grade Yolk. beweisen das auch.

Bootstrapped, profitabel, expansionsfähig.

fiverr: einfach. schräg. genial?

René René am 12. März 2010 in Allgemein | Tags , , , ,

Bin neulich über die Seite fiverr.com gestolpert. Hier kann jeder eine beliebige Ware/Dienstleistung für 5$ anbieten. Das reicht dann von “Ich schicke dir eine Postkarte aus Frankreich für 5$” bis “Ich mache deine Mathe-Hausaufgaben für 5$”.

Das coole daran: Der Preis ist auf 5$ fixiert, es gibt keine 10$ oder 1$ Angebote. Und für 5$ probiert man sowas auch einfach mal aus, schon wegen dem Fun-Faktor. Immerhin verliert man höchstens 5$…

Cool auch: Die Betreiber behalten 1$ “Vermittlungsprovision”, verdienen also an jeder Vermittlung (und vor allem von Anfang an) bares Geld. Das ist meiner Meinung nach heute wichtiger denn je, da diese fundamentale Grundregel erfolgreichen Wirtschaftens scheinbar niemand mehr kennt! Zumindest im VC-gestützten Internet…

Interessant bleibt, ob das so funktioniert. Und, ob sowas in D / EU funktionieren könnte?

Basic Backlash: So what?

René René am 9. März 2010 in Allgemein | Tags

Basic Thinking kürzt seinen RSS-Feed. Soso. Hatte zufällig bei Robert darüber gelesen.

Vorgestern hat nun André Vatter auf Basic Thinking seinem Ärger über die Reaktionen mancher Leser Luft gemacht: Basic Flashback: Danke für das ‘Arschloch’, lieber Leser!. Und besonders der im Artikel gezeigte Tweet, in dem die Redaktion allesamt als Arschlöcher beschimpft werden ist einfach nur Kindergarten- bzw. Unterschichtenniveau. Auf der anderen Seite dann die fast nach Mitleid buhlende Beschreibung Vetters, wie sein Alltag ausschaut und dass dem promovierenden Germanisten bei der ganzen aufopferungsvollen Arbeit für seine Leser ja keine Zeit mehr für ein Privatleben bleiben kann.

Vetters Aussagen, er müsse ja nach dem Aufstehen Facebook, twitter, etc. checken und dann ganz viel arbeiten und vorm ins Bett gehen auch wieder Facebook, twitter, etc. checken, um immer auf dem Laufenden zu sein, kann ich nur entgegenhalten: So what? Er macht das doch freiwillig.

An dieser Stelle kommen nun meine Erfahrungen aus meiner Auszeit ins Spiel. Denn eins habe ich auf jeden Fall gelernt: Auf Twitter zwitschert es auch, wenn ich mal nicht mitmache. Und die Welt geht davon nicht unter. Man kann auch hin und wieder nur einmal am Tag E-Mails checken, ohne dass einem “wichtige” Kontakte dafür den Kopf abreissen. Bei der UBS Bank in der Schweiz gibt sogar eine Policy, dass nur zweimal täglich E-Mails gecheckt werden dürfen.

Denn: Es gibt fast nichts, dass nicht auch einen Tag warten kann. Dieser ganze “Der Kunde MUSS das noch heute Abend haben”-Stress ist hausgemacht. Natürlich gibt es Deadlines. Natürlich ist es manchmal extremst opportun, der Bitte um ASAP-Erledigung auch nachzukommen. Aber diese “Ich MUSS”-Mentalität führt nur zu Burnout und nicht zu einem besseren Leben oder beruflichen Werdegang.

Zurück zu Vetter / Basic Thinking: Hier gibt ja noch nichtmal Deadlines im eigentlichen (Agentur-)Sinne. Die Deadline ist, wie er ja selber schreibt, immer der nächste Morgen, der nächste Artikel, der nächste Termin. Information- and Stress-Overkill. Und dazu, dass Basic Thinking rote Zahlen schreibt, schreibe ich jetzt mal bewusst wenig. Der Vergleich mit Blogs, die ja Agenturen im Rücken hätten, klingt fast schon wehleidig.

Denn eins sollte den Herren Germanisten doch wenigstens klar sein: Von reiner Schreiberei zu leben war schon immer ein hartes Brot – umso härter, wenn man seine Arbeit umsonst publiziert, denn wo nichts verkauft wird, wird auch tendenziell wenig Umsatz generiert.

Brave New World

René René am 8. März 2010 in Allgemein | Tags

Dass es um unser kleines Blogging-Projekt in den letzten Monaten geradezu gespenstig ruhig wurde, hat primär damit zu tun, dass Jonas und ich wesentlich mehr für die Uni tun als in vergangenen Semestern, in denen sich Broterwerb und Bildung tendenziell die Waage gehalten haben.

Ich selbst habe mir die letzten vier Monate sogar eine komplette Auszeit genommen, eine Art Mini-Sabbatical, wenn man so will. Und dabei hatte ich so wenig mit Internet, Computern, Technologie und Software-Entwicklung zu tun, wie seit meinem 10. Lebensjahr nicht mehr. Häufiger las ich zuvor Aussagen von Designern, dass sie ihre Inspiration ausserhalb der Web- und Software-Welt finden und diese Erfahrung teile ich jetzt und kann sie absolut bestätigen.

Fast ein halbes Jahr ging ich nicht dem Broterwerb und der Passion nach, die mich seit 10 Jahren prägt und mir den Führerschein, das erste Auto, die erste Wohnung und nicht zuletzt das Studieren ermöglichte. Dabei hatte ich dann spannenderweise auch nur mit Leuten zu tun, denen die Software-Welt vollkommen fremd ist und die per se nicht groß an Technologie interessiert sind. So kam ich gar nicht erst in Versuchung, doch wieder stundenlang über Bit & Bytes, Android, Apps und Web-Services zu diskutieren.

Und dann kehrt man zurück in eine Welt von Versionskonflikten, Software-Design, Produktspezifikationen und sieht diese vertraute Welt plötzlich aus einem anderen Blickwinkel. Zu dieser schönen, neuen Welt demnächst mehr ;-)

TEDtalk: James Cameron

René René am 7. März 2010 in Allgemein

James Cameron über das Erschaffen eigener Welten und die Zeit zwischen Titanic und Avatar:

Besonders schön finde ich folgendes Zitat:

Whatever you’re doing: Failure IS an option, but fear is not.

Life, below 600px

Jonas Jonas am 6. März 2010 in Design und Inspiration | Tags , ,

Paddy Donnelly hat einen hervorragenden Artikel über das Leben einer Internetseite unterhalb der ersten 600px geschrieben. Natürlich ist man es von Zeitungen gewohnt, dass vor allem die obere Hälfte einer Seite die wichtigen Information beherbergt, aber eine Internetseite besteht nicht aus Papier und hat auch keinen Knick.

Think about the ultimate journey you want them to take. Entice them in, make them actively want to scroll and read on, and on, and on. Guide them with your excellent content and let them explore your site. Tell a story with your content. Space it out a little and you will have some happy visitors who actually want to be there!

via @monkeydom

Five lives of an artist

René René am 4. März 2010 in Allgemein

Schöner TED Talk des indischen Cartoonista Raghava KK über sein Leben als Künstler:

via @headjump

Geschäftssinn: Nicht genetisch.

René René am 27. Februar 2010 in Allgemein

Werden Entreprene… – also Unternehmer – gemacht oder geboren?

Bei Techcrunch gibt es dazu einen interessanten Artikel, in dem die landläufige Meinung beschrieben wird, dass Unternehmer als solche geboren werden. Die Eltern sind bereits Unternehmer und die Kinder fangen bereits in der Schulzeit mit einem Limonadenstand an, sich ihre ersten harten Dollars zu verdienen. Ist das empirisch nachweisbar?

Oder dient diese Parabel nicht eher dazu, den erfolgreichen Unternehmern eine Art Gottesgnadentum anzudichten und dem vermeintlich wenig geschäftstüchtigen Normalo eine Ausrede für mangelnden Unternehmergeist an die Hand zu geben? Welche Eigenschaften und Lebenswege charakterisieren die vielbeschworenen Entrepreneure?

Techcrunch: Can Entrepreneurs be made?

SPOILER: Jepp, geht.

Earthquake Aftermath

René René am 25. Februar 2010 in Allgemein

Faszinierende Bilder aus Port au Prince, Haiti:

Geschossen mit einer Canon 5D Mark II, einer “normalen” (wenn auch ziemlich teuren) digitalen Spiegelreflexkamera innerhalb von 2 Tagen unter alltäglichen Bedingungen (Licht, Wetter, etc.).

Wie man Rundfunkgebühren “richtig” verkauft

Jonas Jonas am 1. Februar 2010 in Videos | Tags ,

Wer kennt sie nicht, die nervigen TV- und Kino-Spots der GEZ. Immer ging es um böse Menschen Schafe, die nicht GEZahlt haben. In Schweden ist man da meiner Meinung nach schon weiter. Hier gibt es gerade eine nette Online-Kampange zum Thema Rundfunkgebühren:

I have something great to reveal

Gut, inzwischen ist man bei der GEZ auch schon weiter und verkauft lieber die Vorteile eines unabhängigen und durch allgemeine Gebühren finanzierten Rundfunks (Nebenbei: Unabhängig?). Aber macht euch doch selbst ein Bild von der schwedischen Aktion und lasst euch feiern!