Das Wort zum Sonntag

René René am 21. März 2009 in Allgemein | Tags ,

studiVZ wird nicht einen Unfall-Tod sterben, sondern eher qualvoll verenden.

Carsten Drees: Was hat Dich bloß so ruiniert, studiVZ?

Das “echte” Leben macht also keinen Spaß mehr?

René René am 15. März 2009 in Allgemein | Tags , ,

Never let your schooling interfere with your education.

Mark Twain (nicht gesichert)

Der Mensch, der das gesagt hat, wusste wovon er spricht und ich gebe ihm recht. Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als die formale Ausbildung, nur geraten diese bei zunehmendem Leistungsdruck unserer Gesellschaft immer mehr in den Hintergrund. Klar, große, multinationale Konzerne erwarten sehr gute Noten, Auslandserfahrung, Praktika und mehr. Und damit hat man natürlich noch keine Garantie, in dem Unternehmen auch wirklich weit zu kommen. Nicht selten liest man in der WiWo von Prototyp-Studenten, die nach 3-5 Jahren frustriert ihren Traumjob beim Traumarbeitgeber wieder hinschmeißen und lieber im Mittelstand arbeiten wollen, da im Konzern alle Aufstiegschancen vergeben scheinen. Viele berichten von Startup-ähnlichen Überstunden ohne Bezahlung und Anforderungen, die wenig bis nichts mit dem zu tun haben, was sie eigentlich mit Beginn des Studiums mal im Auge hatten und immer noch gerne täten.

Die entscheidende Frage ist nur: Muss das so sein?

Immer, wenn mir Leute Sätze à la “Tja, willkommen im richtigen Leben.” oder “Werd endlich erwachsen!” entgegenschleudern, frage ich mich, warum das echte Leben und Erwachsensein nach Meinung aller weniger mit Verantwortung und Pflichtgefühl, als vielmehr mit Entbehrungen und wenig bis gar kein Spaß mehr zu tun haben muss. Klar, muss auch ich meine Miete bezahlen und klar, würde ich auch gerne wenigstens jedes zweite Jahr mal in Urlaub fahren. Aber soll ich es als erstrebenswert ansehen, mich wund zu buckeln in einer Position die mir nicht passt, nur damit ich die Miete für eine größere Wohnung und das Geld für einen jährlichen Sommerurlaub habe? Wie sehr sollen mich denn (größere) vier Wände und zwei Wochen auf den Balearen dafür entschädigen, dass ich 351 Tage im Jahr mit schlechter Laune zu meinem Arbeitsplatz komme und nach Schema F bis 17 Uhr durchhalte, weil mich der Gegenstand meines wirtschaftlichen Tuns weniger interessiert als die Weltmeisterschaft im Turnierreiten?

Wer hat uns eigentlich der Fähigkeit beraubt, die Herren unseres Handelns zu sein?

Mark Twain hatte recht: “Bildung” hat mit Schule so viel zu tun wie “Arbeit” mit “knechten”. Nur weil die Mehrheit beides mit dem jeweils anderen assoziiert, heisst das nicht, dass sie Recht haben. Geschweige denn, dass ihre Maßstäbe für uns gelten müssten.

Werbung: Landliebe vs. McDonald’s

René René am 14. März 2009 in Allgemein | Tags , ,

Es ist schon traurig, wenn ich sehen und hier schreiben muss, dass die Werbung von MC FastFood wesentlich authentischer rüberkommt, als die für die Milchprodukte von Landliebe.

McDonald’s

Im Spot von McDonald’s sieht man einen ihrer “Qualitätsscouts”, der sich mit einem Kartoffelbauern unterhält und erklärt bekommt, wo und wie die Erdäpfel angebaut werden. Sowohl der Scout als der Bauer werden mit Namen genannt, und sind wahrscheinlich im echten Leben Student und – naja – Kartoffelbauer eben.

Landliebe

Im Landliebe-Spot sieht man grüne Wiesen, glückliche Kühe, glitzernde Bäche, fröhliche Bäuerinnen und spielende Kinder (der geneigte Leser wie auch Zuschauer merkt, wie ihn die Adjektive überrennen). Dann wird dem Zuschauer von namenlosen Darstellern (sollen das wirklich alles echte Landwirte sein?) erklärt, warum das Produkt Landliebe Landmilch so toll.

Sehe nur ich das so, oder sollte irgendwer den Landliebe-Verantwortlichen mal die Telefonnummer der für McD verantwortlichen Werbeagentur geben?

Posterous: Building and Scaling a Startup

René René am 7. März 2009 in Allgemein | Tags ,

safarischnappschuss036Ein (natürlich sehr technischer) Bericht über die “Lessons learned” bei der Programmierung von Posterous:

There are a bunch of basic functional elements to building out a popular Rails app that I’ve never really seen explained in one place, but we had to learn the hard way while building Posterous. Here’s a rundown of what we’ve learned [...]

Die Erfahrungen der Macher kurz zusammengefasst:

  • Amazon S3 zum Speichern von user-generated-content verwenden
  • Cache-Control für statische Inhalte einsetzen und mit YSlow testen
  • Zur Volltextsuche die eigene DB benutzen, anstatt externer Lösungen
  • InnoDB beim Lesen langsamer, aber crash resistenter als MyISAM
  • Queries sind die Schwachpunkte der Applikation
  • Du bist nur so gut, wie dein langsamster Query
  • Setz memcache erst ein, wenn es nötig ist
  • Bestimmte, arbeitsintensive Jobs aus der App auslagern
    (Resizen von Bildern, Kodieren von Video, o.ä.)
  • Erreichbarkeit ist das A und O -> Monitoring!
  • Vorsichtig sein mit veralteten Rails-Plugins
  • Fehler selber fixen und daraus lernen, ist schließlich Open-Source
    (anstatt bei Twitter rumzujammern)

Mehr im Originalartikel auf Axon Flux.

Wenn Zitate Topf und Deckel sind

René René am 5. März 2009 in Allgemein | Tags

Da surf ich so durch’s Netz und treffe auf diese zwei Sätze, die – zumindest von meiner Warte aus – wie die Faust auf’s Auge passen:

Wenn man heutzutage so durch die Szeneblogs surft, liest man immer und immer wieder von irgendwelchen Web 2.0 Startups, neuen Geschäftsideen, Möchtegern-Businessplänen, super IT-Entscheidern und von dem Zug der sogenannten Social Networks, auf welchen derzeit jeder aufspringen möchte.

Blogwave.de – subjektive Berichterstattung : )

Jetzt möchte Andre ein Startup gründen und sucht aktuell nach der Top-Idee.

Gründerszene – Willkommen Joel, Danke Andre!

Startup-Idee: FashionCoach2.0

René René am 28. Februar 2009 in Allgemein | Tags , ,

Grade über die Finanzspritze für Stylight gelesen, und dabei kam mir eine abgefahrene Idee für ein Modeorientiertes Startup. Bei Stylight geht es, grob umschrieben, darum, sich durch Angabe von Farbgeschmack, Schnitt und Marke stylische Klamotten zusammenzustellen und diese direkt shoppen zu können. Der Mehrwert der Website liegt also darin, dass ich ganz gezielt “softe” Rahmenbedingungen für meinen Kleiderwunsch angeben kann, und nicht in festen Kategorien verschiedener Anbieter von Hand suchen muss.

Ich hatte vor ein paar Monaten mal die Idee, dass es bestimmt irgendwann möglich sein wird, bei der Bildersuche von bspw. Google ein Bild hochzuladen und zu sagen: “Such mir ähnliche Bilder“. Ich lade also ein Bild von einem Ford Mustang hoch und die Google-Magie präsentiert mir andere Bilder auf denen das gleiche Auto abgebildet ist. Gesichtserkennung wie in Googles Bildersuche  ist ja mittlerweile fast ein alter Hut (soll heißen: eine ausgereifte Technik), wie lange kann es da noch dauern, bis Algorithmen zur Verfügung stehen, die Formen, Objekte und Motive indizieren können? Womit wir bei der ersten Startup-Idee aus dem Hause bamaru.com wären:

FashionCoach2.0 (beta)

Ähnlich wie bei Stylight geht es darum, fashion victims und Shoppingsüchtigen leichteren Zugang zu besserem Stoff zu verschaffen. Ich sehe irgendwo (im Internet oder bei den Fotos der letzten Silvsterparty) ein Outfit, dass ich ziemlich gelungen finde und dessen Stil ich imitieren will. Also lade ich das Foto auf der Website hoch oder gebe die Internetadresse des Bildes an, und schon offeriert mir der Dienst Klamotten, die dem gezeigten in Stil, Schnitt, Farbe und Look ähneln. Natürlich kann ich das ganze noch nach Geldbeutel filtern, so dass der Service – mit einem Foto von Paris Hilton gefüttert – mir auch Klamotten von C&A oder H&M anzeigt, die dem gewünschten relativ nah kommen.

Offensichtlich ist das zur Abwechslung mal keine reine Marketing-Herausforderung, bei der nur etablierte Techniken kombiniert verkauft werden, sondern wäre eine echte technische Innovation. Doch wenn die Technologie stimmt, also das Matching eine hohe Trefferquote aufweist, hätte  so ein Unternehmen meiner Meinung nach unheimliches Potenzial – vor allem global, da das ganze nichts mit Sprache oder lokalen Schranken zu tun hat (es geht ja im Grunde nur um das Matchen von Bildern auf Produkte in der Datenbank).

Es gäbe nicht nur die Chance, durch bloße Mundpropaganda Unmengen kaufwillige Besucher anzulocken, und über Provisionen bald nach Start profitabel zu operieren. Denkbar wäre auch eine Lizenzierung der Technologie an große Online-Shopping-Dienste, um unabhängig zu bleiben. Und es müsste echt mit dem Teufel zugehen, wenn so ein Service nicht binnen Jahresfrist Übernahmeangebote von Quelle, Neckermann, Amazon und Co. auf dem Tisch hätte.

Jetzt neu: Skills wichtiger als Bullshit-Bingo

René René am 25. Februar 2009 in Allgemein | Tags

Als 12-jähriger wollte ich immer Spieleprogrammierer werden, das war mein großer Traum. Zum Glück hatte ich damals schon erste Erfahrungen mit GW-BASIC gemacht und schrieb ASCII-Varianten von R-Type oder Zelda auf meinem 386er.

Als ich mich zwei, drei Jahre später im Netz auf die Suche nach Gleichgesinnten machte, fiel mir schnell auf, dass entsprechende Foren viele Anfragen wie diese enthielten:

Ich kann nicht coden, hab aber eine Super-Idee für ein Game! Wer programmiert es mir?

Gute fünfzehn Jahre später (ich bin tatsächlich Spieleprogrammierer geworden) treibe ich mich in Startup-Blogs rum. Und - Déjà-vu – hier scheint es sich ähnlich zu verhalten. Auch hier werden Programmierer von vielen selbsterklärten “Gründern” und “Machern” als notwendiges Übel und als Handlanger wahrgenommen. Man scheint sie zu brauchen, damit der “Schnell im Sitzen von zuhause aus reich werden”-Traum™ noch wahr werden kann.

Führ’ mich zum Schotter!

Das Problem: Nerds kosten Geld. Gute Nerds sogar etwas mehr. Und Geld ist im Moment knapp.

Denn egal, was sich die Web2.0-Community immer wieder einredet: Eine Idee allein ist gar nichts wert. Und es ist vollkommen richtig, wenn man ohne funktionierenden Prototypen und solides Geschäftsmodell kein Venture-Kapitel mehr zum verbrennen kriegt.

“Unser innovatives Business-Model wird mithilfe vertikaler Integration Skaleneffekte generieren, die uns in unserer Branche einen USP verschaffen und damit die effiziente …”

Man sollte als Gründer einer Unternehmung also vielleicht ein paar Fähigkeiten mit einbringen, und nicht nur den großen Visionär geben. Das können bspw. HTML-Kenntnisse sein, dann bräuchte man in der Minimalkonfiguration nur noch einen Programmierer, um einen Prototypen zu bauen.

Es wird immer große Projekte geben, die eine entsprechende Kapitalausstattung benötigen, um zu funktionieren. Aber ich würde behaupten, dass das eine oder andere Web-Projekt auch mit einem Bruchteil des teils verbrannten Kapitals hätte realisiert werden können und mit einem vernünftigen Ertragsmodell zudem überlebt hätte.

“Wir finanzieren uns dann nach Erreichen der kritischen Masse über Werbung, die jemand vermarkten wird, den wir dann noch einstellen werden.”

Die Kompetenz des Gründer-Teams wird immer wichtiger, grade in der Krise. Nicht umsonst sprechen amerikanische VCs hier von “your company’s DNA“. Kleine Teams profitieren von ihrer Flexibilität und erhalten häufiger Chancen. Leute, die mit viel heißer Luft Millionen einsammeln wollen, werden es schwerer haben.

Eloquenz wird immer ein wichtiger Faktor in der Geschäftswelt sein, aber für Web-Startups sind in den frühen Phasen die tatsächlichen Begebenheiten wichtiger: Es geht nicht um Powerpoint, es geht ums Programmieren. People-Skills sind wichtig, aber HTML zu können ist in den ersten Wochen mehr wert. Große Pläne sind schön, aber ein günstiges Setup und ein solider Cash-Flow sind überlebenswichtig.

Die Simpsons in HD

Jonas Jonas am 18. Februar 2009 in Allgemein

Ich habe gerade erst via CrunchGear von dem neuen Simpsons Trailer in HD erfahren. Aber seht selbst:

 

Nicht vergessen unten-rechts HD zu aktivieren…

Man hat sich auch schon die Mühe gemacht, die ersten paar Sekunden genauer unter die Lupe zu nehmen.

Cash-Flow is King!

René René am 16. Februar 2009 in Allgemein | Tags

Klang mal nach einer guten Strategie:

“Erst Reichweite generieren und sie dann nach Erreichen der kritischen Masse über Werbung vermarkten.”

Das war mal. Beziehungsweise, dachte man früher das es im Netz so funktioniert. Große Exits wie StudiVZ und Lokalisten schienen dem Modell auch hierzulande recht zu geben. Doch wer ist der einzig profitable deutsche Globalplayer unserer Industrie? Genau, Xing.

Daher meine Prognose für das “Krisenjahr 2009″: Die Käufer von Startups lernen endlich dazu. Bullshit-Bingo war gestern, jetzt gilt Cash-Flow is King.

Don’t trust me

René René am 7. Februar 2009 in Allgemein

Interessanter Track, der ohne die typischen Hip-Hop-Allüren angenehm fresh ins Ohr geht ;-)